Brauche Tipps zur folgenden Situation:

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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Siggi!
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Beitrag: # 6983Beitrag Siggi! »

Hallo Ringo,
Firmen können zum Beispiel in Irland die Gewerbe- und Betriebs-Steuern verhandeln. Wo soll dieses dann hinführen?
Dahin, dass Leute nicht mehr auswandern müssen (und damit im Land Arbeitsplätze vernichten) um einen akzeptablen Steuersatz zu erhalten.

Gruß
Siggi
Schrumpfgermane
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Hoert sich alles sehr vertraut an!

Beitrag: # 8801Beitrag Schrumpfgermane »

Aber es geht ja nicht nur um Steuern, man denke nur an die GEZ (aktuelle Diskussion Gebühr für Internet PCs, da schüttelt jeder im Ausland nur den Kopf), den Zwangsschornsteinfeger, die IHK Zwangsmitgliedschaft, Bauordnungen die einem sogar die Farbe des Daches vorschreiben und was man im Garten anpflanzen darf. Alles dies machen die Deutschen brav mit und merken es in der Regel noch niemals. Man empfindet diese Bedingungen ja als "normal". Ich habe mir ein Land ausgesucht, wo es alles dies nicht gibt, man kann bauen wie man will, nur Abstandsflächen muss man einhalten, für Kleinkrafträder (bis 50ccm) braucht es keinen Führerschein, kein Nummernschild, keine Versicherung, keine Altersgrenze, die offizielle Strafe für zu schnelles Fahren mit dem Auto (egal wie schnell) beträgt max. umgerechnet 3 Euro, die Einkommensteuer beträgt 13%, für Kleinunternehmer gibt es auf Antrag das vereinfachte Besteuerungssystem: keine Bilanzierungspflicht, keine Mehrwertsteuer, keine Gewerbesteuer, keine Körperschaftssteuer, keine Einkommensteuer, nur einen Kleinbetrag (unter 30 Euro im Monat) gewinnunabhängig (bis max. ca. 80TEuro Gewinn pro Person), d.h. ein Ehepaar mit einem Einkommen von gut 150TEuro bezahlt im Jahr ca. 500 Euro Steuern bei richtiger Gestaltung. Es gibt keine Steuer auf Zinseinkünfte, theausrierte Gewinne aus ausländischen Kapitalgesellschaften sind im Inland nicht zu versteuern (keine Hinzurechnungsbesteuerung), es gibt DBA mit Deutschland, was interessante Gestaltungsmöglichkeiten zusätzlich eröffnet. Wenn man hier von EU Mitgliedschaft redet, dann denke ich: Oh nein, jetzt muss ich schon wieder auswandern! Aber niemand muß die Bedingungen hier mögen, man kann ja in Deutschland (oder wo auch immer) verweilen, wenn man dies vorzieht. Jeder so, wie er mag!
Wenn ich den oben zitierten Beitrag so lese dann kommen mir sofort Paralellen zu Neuseeland in den Sinn.
Die Regierung hier versucht schon lange an den gleichen "gehobenen" Standart der deutschen Bevormundung und Kontrolle der Bevoelkerung, die gleiche Reglementierung des Sozialwesens und der gesamten Wirtschaft heranzukommen.
Vielleicht waere dann eben dieses Traumland im Suedpazifik der richtige Ort fuer diese Herrschaften! Denn die Umgewoehnung waere mehr oder weniger einfach da man sich trotz aller Entfernung in bekannter reglementierter Umgebung aufhalten kann.
Wenn ich soviel Kohle haette wie diese Leute vorgeben zu haben wuerde ich sicherlich nicht meine Zeit in einem Forum verplempern sondern bereits irgendwo am Strand liegen und mir die Eier kraulen(lassen!)!
Was es nicht alles fuer sonderbare Leute gibt!?
Schrumpfgermane
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Re: Brauche Tipps zur folgenden Situation:

Beitrag: # 8802Beitrag Schrumpfgermane »

Ringo hat geschrieben:Ich habe einen langjährigen Freund und Arbeitskollegen, der in Kürze in den Vorruhestand versetzt wird (! Jo, so weit ist es hier in Deutschland, obwohl er noch arbeiten wollte!).

Drei Jahre wird er 80 % seines letzten Gehaltes vom Konzern beziehen. Nach diesen drei Jahren wird er eine BfA-Rente, eine Betriebsrente und eine private Kapital-Rente beziehen. Er hat ein Haus, was bezahlt und fast einbruchssicher ist, dazu kommen noch ein paar Euros, sowie Kapitaleinkünfte aus Rentenpapieren.

Er meint das die Alt-Parteien (CDU-SPD-FDP-GRÜNE) die Kiste in Deutschland an die Wand gefahren haben. Aus diesem Grunde hat er, sozusagen die Schnauze voll von der jetzigen Situation und will raus aus Old Germany. Ich weiß das er hundertprozentig für Deutschland ist, aber nicht für die Zuarbeiter und Lobbyisten des Großkapitals, sowie anderer Hörigkeiten.

Zirka zweihundert Leute in ähnlicher Situation und Denkanschauung hat er schon um sich gescharrt und man berät sich momentan. Manche wollen die Häuser und die Staatsbürgerschaft behalten, manche nicht. Im Durchschnitt hat die Truppe zwei bis vier tausend Euro pro Person, Ehepaare zwischen vier und sechs tausend Euro. Alles keine armen Leute!
Und nun ist die Diskussion in vollen Gange.

Ich würde in sechs Jahren auch mitmachen, bin aber etwas verunsichert, weil es mal Samoa, mal Kanada und mal wieder sonst wo ist. Hat einer Ideen oder Anregungen?

Vielleicht mal wieder ein Fall fuer Suedamerika!
Da koennten die Herrschaften doch sicher noch eine weitere Colonia Dignidat hineinbauen! Ist doch genug Platz da und deutsch spricht man auch! Ich wuerde allerdings nicht mehr zu lange ueberlegen, denn die Konkurenz schlaeft nicht!
Hier in Neuseeland haben wir uebrigens noch ein paar ganz abgelegene heruntergekommene Orte die ein bischen angekurbelt werden koennten.
Europaeisches Klima und Umgebung sorgen dafuer dass kein Heimweh aufkommt! Viellecht waere das ja was fuer Euch!
Winneone
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Re: Vorruheständler

Beitrag: # 8902Beitrag Winneone »

nun, ich würde mal in Richtung Asien kucken. Für viele Länder brauchst du ein Visum, speziell natürlich für die politisch und ökonomisch stabilen, aber mit einer festen Rente ist fast immer ein sogenanntes "Retirement-Visum" (manchmal auch "my second home" genannt), erhältlich. Voraussetzung ist eben nur, daß man eine feste Rente sicher bekommt, damit man nicht den Einheimischen die Arbeit wegnimmt oder dem Staat / der Wohlfahrt zur Last fällt.
Selbst mit einer in Deutschland eher niedrigen Rente kann man dort ordentlich leben.
So, das nur als Denkanstoß.
Gruß, Winneone
Wo sind meine Koffer???
Stroinerle
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Re: Brauche Tipps zur folgenden Situation:

Beitrag: # 9218Beitrag Stroinerle »

Ringo hat geschrieben:Zirka zweihundert Leute in ähnlicher Situation und Denkanschauung hat er schon um sich gescharrt und man berät sich momentan.
Sorry, wenn ich das so deutlich formuliere. Für mich hört sich das nicht erstrebenswert an, wenn sich 200 enttäuschte Personen ein Land aussuchen, dass sie gemeinsam "beglücken" wollen. Genaugenommen hört sich das in meinen Ohren eher wie eine Drohung für das ausgewählte Land an.

Unabhängig davon bin ich kein Anhänger der hier hin und wieder veröffentlichten Anschauung Deutschland durch Auswanderung zu "bestrafen", weil ich solches Trotzverhalten seit meinem fünften Lebensjahr endgültig abgelegt habe (hoffe ich zumindest).
Ich würde in sechs Jahren auch mitmachen, bin aber etwas verunsichert, weil es mal Samoa, mal Kanada und mal wieder sonst wo ist. Hat einer Ideen oder Anregungen?
Nein, damit kann ich nicht dienen, wäre aber dankbar, wenn in diesem Forum die Entscheidung bekanntgegeben werden könnte, welches Land denn nun mit dieser Invasion beglückt werden soll.

Was stellt ihr euch eigentlich konkret vor? Eine "deutsche" Stadt/Kolonie in einem fremden Kulturkreis mit "deutschen" Regeln? Wollt ihr mit dem gemeinsamen Kapital nicht evtl. doch eine Machtposition begründen und durchdrücken - genau das, was ihr kritisiert?

Irgendwie erscheint mir das Ganze nicht richtig durchdacht zu sein ...
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals aber wie die Seefahrer auf dem Meer, richten wir unseren Kurs nach ihnen.
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